Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Songwriting am besten nach der 90/10 Regel funktioniere. Diese Regel besagt, dass ein Song dann gut funktioniert, wenn er aus 90% gewohnten und bekannten Elementen und 10% aus Originalität besteht.
Für einen Perfektionisten wie mich, war dies wie das fehlende Teil in einem Puzzle. Immer war ich auf der Suche nach der originellen Idee. Dem perfekten und unbekannten Reim oder der revolutionären Akkordfolge, die mich von allen anderen abheben würde.
Die 90/10 Regel im Songwriting
Dieses Streben nach Originalität und Innovation im Songwriting hat immer verhindert, dass ich zufrieden mit einem Song war oder ich eine Idee zu Ende führte.
Bei genauerem Hinsehen aber, hat die 90/10 Regel im Songwriting Bestand. Das Streben nach Originalität ist das Kriterium Nummer 1, weswegen junge und ungeübte Bands keine Chance im Business haben oder Radios ihre Musik nicht spielen wollen. In extremen Fällen sind diese „originellen“ Songs so verfahren, dass selbst bei mehrmaligem Hören einfach nichts hängenbleiben will und mein Interesse schwindet.
Ganz anders bei den so genannten Hits, also den erfolgreichsten Songs der Musikindustrie. Diese berücksichtigen die 90/10 Regel und erreichen damit tausende von Zuhörern. Klar, ich hör Euch schon sagen, dass Ihr ja keine billigen Hits schreiben wollt und dass Hits blah blah blah…
Hab ich genau so gesehen. Aber die Überlegung, die mich von der Angst vor dem Schreiben von populären Songs kuriert hat war folgende: Hits sind deswegen Hits, weil sie ihr Publikum tatsächlich erreichen und eine emotionale Verbindung zum Zuhörer aufbauen. Oder mit anderen Worten: sie bringen Ihre Message an den Mann.
Was Ihr mit Eurer Musik wollt weiß ich nicht. Aber ich möchte mit meinem Songwriting mein Publikum erreichen.